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Psychothriller, 2008

 

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Dauer: 71 Minuten

Regie: Helmut Brandl

Drehbuch: Helmut Brandl

Dialoge: Helmut Brandl

Kamera: Helmut Brandl, Kevin Hofbauer

Schnitt (digital): Helmut Brandl

Musik: Michael Donner

Release: 29.09.2008 (DVD-Release: 08.11.2008)

Produktionsdauer: 11 Wochen

(Dreh: 10 Wochen / Schnitt: 5 Wochen / 17 Drehtage)

Empfohlen ab 12 Jahren

 

Darsteller: Romy Glasel, Monika Brandl, Stefan Mayerhofer, Kevin Hofbauer (2 Rollen), Günther Brandl (2), Helmut Brandl, Bettina Schiebelsberger, Betina Hofbauer;Tabelllenbreite

 

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"Das ist das Internet. Die können dir zwar ans Bein pinkeln, aber sie können dir nichts anhaben."

(Hannah)

 

 

In 40 Minuten bist du tot! Diese Worte jagen Hannah (Romy Glasel) und Nadine (Monika Brandl) dann doch einen gewissen Schreck ein. Denn dass der unbekannte Internet-Chat-Partner ein bisschen seltsam ist, das war ihnen bewusst - aber eine Morddrohung...? Natürlich nehmen die beiden das ganze zunächst nicht ernst, sie halten es für einen geschmacklosen Scherz. Ein Irrtum! Denn der Unbekannte mit dem Nicknamen "the darkness" ist kein Spaßvogel. Er ist, so macht er den beiden verschreckten Mädels bald klar, jemand, der mehr über sie weiß, als ihnen lieb ist. Doch auch die "Flucht" aus den Welten des Cyberspace nützt nichts - denn bald läutet das Telefon. Und raten Sie mal, wer dran ist...

"Online" ist ein klassisches Kammerspiel, angesiedelt im Genre des Psychothrillers. Die beiden Hauptprotagonisten werden von diesem Unbekannten terrorisiert, und es scheint keinen Ausweg aus dieser schrecklichen Lage zu geben. Denn wenn sie den Raum verlassen, droht er damit, sie sofort zu töten. Genauso wenn sie Hilfe holen. Und nur wenn sie sich genau an seine Regeln halten, gibt er ihnen vielleicht eine Chance. Ansonsten hat nach Ablauf der Frist ihr letztes Stündchen geschlagen.

Sicher, die Idee ist nichts neues. Und in Verbindung mit dem Telefonterror erinnert das ganze schon arg an "Nicht auflegen". Doch daraus macht Regisseur und Autor Helmut Brandl auch gar keinen Hehl. Denn, so betont er, seine Wirkung zieht dieser Film keineswegs aus seiner Innovation. Viel mehr ist es die dann doch für das Medium Spielfilm eher untypische Erzählform, die den Film interessant macht. Nahezu in Echtzeit wird die Geschichte erzählt, man kann also förmlich anhand der Zeitanzeige auf dem DVD-Player mitfiebern, wie lange den beiden Verzweifelten bleibt...

Trotzdem, und gerade deshalb, bleibt der Film wohl Geschmackssache. Er besteht ausschließlich aus Dialogen, esTabelllenbreite

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gibt (fast) keine Schauplatzwechsel, und die Thematik ändert sich auch nicht sehr stark. Kurz gesagt: für manch einen mag das ganze schnell langweilig werden. Was aber ein generelles Problem aller Kammerspiele sein dürfte.

Diesem Problem wird zwar versucht durch einen sauber konstruierten Spannungsbogen und einer eher schlanken Laufzeit (für Brandl-Filme zumindest...) entgegen zu wirken. Trotzdem bleibt es aber ein zähes Stück Film, bei dem es halt davon abhängt, ob sich der Zuschauer gleich von Beginn an von der Spannung anstecken lässt. Wenn dem so ist, wird sie bei ihm sicher bis zum Ende anhalten.

Gelungen ist bei "Online" aber auf alle Fälle die Inszenierung. Der Film, der im Tabelllenbreite

Rahmen der Medientechnik-Diplomarbeit des Regisseurs entstand, ist der technisch beste Brandl-Film bislang. Man merkt ihm in jeder Phase ganz klar an, dass er mit professionellerer Ausrüstung gedreht wurde, und überhaupt kann man die Kameraführung an sich schon als sehr gelungen bezeichnen. Auch sie trägt ihren Teil dazu bei, dass der Film letztlich nicht ganz so langatmig rüberkommt.

Kurzum ist hier ein interessanter kleiner Film entstanden - für Cineasten durchaus interessant, Fans von Popcorn-Filmen bleibt aber wohl eher davon abzuraten. Auf alle Fälle ein neuer Beweis für die Vielseitigkeit im Hause Brandl-Pictures.

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Besetzungsliste:

Hauptrollen: Hannah Meinecke (Romy Glasel), Nadine Busch (Monika Brandl), Unbekannter (Stefan Mayerhofer);

Nebenrollen: Kommissar (Helmut Brandl);

Weitere Rollen: Einbrecher (Kevin Hofbauer), Kim (Bettina Schiebelsberger), Pizzabote (Günther Brandl), Kommissarin (Betina Hofbauer);

Statisten-Rollen: Polizisten (Kevin Hofbauer, Günther Brandl);

 

 

 

 

 

 

 

4 FRAGEN, 4 ANTWORTEN –

DAS INTERVIEW:

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Romy Glasel

"Der Wunsch nach einer Hauptrolle hat sich jetzt wieder erledigt..."

"Online" ist ja nun deine erste richtige Hauptrolle. Wie ist es dazu gekommen?

Da die weiblichen Schauspieler momentan Mangelware sind, blieben nicht mehr viele Leute übrig. Zudem habe ich "relativ" viel Zeit, da hat mich Helmut einfach gefragt, ob ich nicht die Hauptrolle spielen wolle. Und da ich sowieso mal eine Hauptrolle übernehmen wollte, hat sich das dann so ergeben. Aber der Wunsch nach einer Hauptrolle hat sich jetzt wieder erledigt (lacht).

Der Film ist ja eine relativ kleine unspektakuläre Produktion. Hast du Angst, dass er etwas untergeht?

Ja, das schon. Er hat nichts actionreiches und es laufen auch keine halbnackten Frauen durch die Gegend... Und da er ziemlich schnell und unspektakulär gedreht wurde, weiß wohl so mancher gar nicht, dass es diesen Film überhaupt gibt. Bei "One’s Last Sleep" ist es ja so ähnlich gelaufen. Aber ich hoffe, dass der Film in vielen Regalen einen Platz findet, schließlich ist dies der erste Film, der durch eine tolle Kamera brilliert.

War es für dich ein besonderer Druck, dass der Film eine Studienarbeit war, somit also fachmännisch bewertet wurde?

Am Anfang war mir das nicht so bewusst, dass ein Professor diesen Film fachmännisch bewertet und jedes kleinste Detail unter die Lupe nimmt. Aber ich habe mich stets bemüht, so gut wie möglich zu spielen. Schließlich beeinflusst das auch die Wirkung des Filmes und den Gesamteindruck.

Der Film spielt ja nur an einem Ort und zwar bei dir zu Hause. Hat dich das gestört oder war es dir sogar lieber?

Diese Frage kann ich nicht direkt beantworten. Zum einen war es schon praktisch, dass alles bei mir zu Hause gedreht wurde. Dann brauchte ich zum Dreh nirgends hinfahren; ich saß sozusagen direkt an der Quelle. Zum anderen war es aber schon nervig, mein Zimmer immer so herzurichten, dass es "drehtauglich" war.

 

 

 

 

 

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Meinungen zum Film:

“Der Film ist in allen filmhandwerklichen Belangen gelungen. Die Kameraführung ist sauber, genau kalkuliert und unterstützt die Spannungsbögen der Story. Dies gilt auch für den Schnitt, den Ton und die Lichtsetzung (hervorragend). Die besonderen Schwierigkeiten einer Story, die vorwiegen an einem Drehort - einem Zimmer -  spielt, werden mit sicherem Gefühl für das Timing gemeistert.”

(Gutachten Diplomarbeit FH Deggendorf)

 

“Ein packendes Psychoduell mit starken Schauspieler(innen).”

(“Quake”)

 

“Technisch nicht ganz einwandfreier, aber packender Thriller.”

(“JoeFX”, Lightmountain Productions)

 

Mehr Kritiken zum Film gibt’s hier:

FilmManiax, Amateurfilm Forum

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Zum Fazit

Hier handelt es sich um eine Einschätzung von uns selbst, die in erster Linie als Einordnung der Filme untereinander dienen soll.

Unterhalb wird für die fünf Kategorien das Maß des Vorkommens mit ein bis drei Punkten beziffert.